Nahverkehrsplan verabschiedet – Das Desaster bleibt

Nahverkehrsplan verabschiedet – Das Desaster bleibt

2025 haben wir wiederholt über den künftigen, fünften Nahverkehrsplan (NVP) berichtet, der die Ziele und Rahmenbedingungen für den ÖPNV in der Stadt und im Landkreis Osnbarück festlegt. Wir haben berichtet über die Eingaben, Vorschläge, Anregungen und Ideen der Verkehrsintitiativen aus der Region. Der fünfte NVP gilt für den Zeitraum Januar 2026 bis Dezember 2030. Die NOZ fasst diesen so zusammen: Gezielter Ausbau der Schnellbuslinien und On-Demand-Verkehre, Busbeschleunigungen, Digitalisierung des Angebots, automatische Fahrgastzählungen, Ausbau der elektrischen Busflotten … Und dafür bedarf es eines Plans, in dessen Bearbeitung/Erstellung tausende von Stunden der MitarbeiterInnen der PlaNOS, von ehrenamtlichen Aktivistinnen, Kommunalpolitikerinnen usw. investiert wurden, um ein System zu behalten, das antiquiert, kundenunfreundlich, unübersichtlich, unflexibel ist? Es gibt nicht einmal als Ziele formuliert einen Verkehrsverbund, eine einheitliche Tarifstruktur, einheitliche Tickets für alle Verkehrsmittel, saubere, helle und einladende Haltestellen. Stattdessen große Worte wie „Metrobus-Netz“, „Zukunftsnetz“, „Elektrifizierung“, „Mobilstationen“ – eine anschauliches Beispiel liefert die Mobilstation Karolinenhöhe – „Digitalisierung“, „Qualitätsstandards“ usw.. Und was bleibt? Etwa 30 Firmen / Akteure (Stadtwerke, PlaNOS, VLO, WEB, DB, NWB, private Busfirmen, Stadt OS, LK OS und die Gemeinden im LK), die unterschiedliche Interessen haben. Nicht zu vergessen, dass die privaten Busfirmen „eigenwirtschaftlich“ fahren, also gezwungen sind, Gewinne einzufahren. In der Region Osnabrück gibt es bis auf Weiteres kein öffentliches Nahverkehrssystem als Teil der Daseinsvorsorge, sondern Flickwerk, ein strukturelles Desinteresse an den Mobilitätsbedürfnissen der Menschen ohne Auto oder mit wenig Geld oder Alten oder Armen oder Arbeitslosen oder Migranten oder Arbeitnehmerinnen in prekären Arbeitsverhältnissen.

Hinzukommt ein totales Info-Wirrwarr: Die Planungsgemeinschaft Nahverkehr Osnabrück PlaNOS, die Verkehrsgemeinschaft Osnabrück VGO,

2026 wird es eher schlechter: Wie zu jedem Jahresanfang werden die Busfahrpreise erhöht – um 3,2 Prozent schreibt die NOZ. In Osnabrück kostet eine Einzelfahrt 3,20 €, digital 3,00 €. Eine Fahrt aus dem Umland nach Osnabrück kostet künftig statt 4,90 € 5,10 €, was eine Preiserhöhung von 4,1 Prozent bedeutet. Und der Neumarkt-Umbau beginnt; die Busse werden künftig nur noch in eine Richtung über den Neumarkt fahren. Das bedeutet längere Fahrzeiten, Umwege, längere Laufzeiten zu und von den Haltestellen und natürlich höhere Kosten, da die Fahrstrecken länger werden. Auf dem Bild zu diesem Beitrag sind 11 Haltestellen allein am Neumarkt zu finden, hinzu kommen eine an der Johanniskirche und die künftigen an der Johannisfreiheit. Somit werden in der Innenstadt / im Zentrum / am zentralen Busknotenpunkt der Grossstadt Osnabrück 15 bis 20 auseinanderliegende Haltstellen unmöglich machen, schnell, komfortabel, übersichtlich, planmäßig und sicher den ÖPNV zu nutzen.

 

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